The Domestics
Kritik

The Domestics (2018) – Review

Giftgas Chem-Trails löschen 97 % der Weltbevölkerung aus. Zurück bleiben Chaos und Anarchie. Und ein The Domestics genanntes Ehepaar, das neben dem eigenen Leben auch die Ehe retten will und sich in einer Welt voller Wahnsinn und Gewalt auf eine Reise in eine sichere Zone macht…

Originaltitel:
Land:
Laufzeit:
Regie:
Drehbuch:
Cast:

The Domestics
USA
95 Minuten
Mike P. Nelson
Mike P. Nelson
Kate Bosworth, Tyler Hoechlin, Lance Reddick u.a.

Inhalt

Giftgas-Chemtrails sollen das Problem der Überbevölkerung ein für alle Mal lösen. Nur drei Prozent der Menschheit überleben den tödlichen Niederschlag. Es gibt keine Regierung mehr und auch keine Gesetze, es herrscht die Anarchie. Die meisten Überlebenden schließen sich zu Banden zusammen, denn diese versprechen Sicherheit, Nahrung, Unterkunft. Doch manche Überlebende versuchen auch, ihr Leben so normal wie möglich weiterzuleben. Sie werden als The Domestics (dt.: Die Häuslichen) bezeichnet. So wie Nina (Kate Bosworth, Before I Wake) und Mark West (Tyler Hoechlin, Teen Wolf).

Während die Menschen um sie herum immer mehr verrohen, versuchen die beiden, sich selbst und ihre Ehe zu retten. Deshalb machen sie sich zu Ninas Eltern auf, wo sie sich nicht nur Sicherheit, sondern auch eine gemeinsame Zukunft versprechen. Eine Reise von über hundert Meilen, auf der die Beiden nicht nur gefährlichen Banden wie den Plowboys und den Gamblern und so manchem Psychopathen begegnen, sondern auch den Woods. Einer, zwar kampferprobten, aber  doch freundlich erscheinenden Familie, deren Oberhaupt Nathan (Lance Reddick, Fringe) es bislang gelingt, mit den Gangs in friedlicher Co-Existenz zu leben. Doch wie sehr können die Wests ihnen vertrauen…?

Kritik

Wie auch zuvor bereits sein Spielfilmdebüt Summer School, schrieb und drehte Mike P. Nelson seinen zweiten Spielfilm selbst. Als Vorlage diente ihm vor allem der erste Mad Max-Film mit seiner realitätsnahen Szenerie. Dabei entstand der erste Entwurf des Drehbuchs bereits während der Regierungszeit von George W. Bush und der Film sollte weitestgehend in einem Haus spielen. Über die Jahre hinweg beobachtete er das Zeitgeschehen und passte das Skript immer mehr den Entwicklungen an. Um dem Film mehr Drive zu verleihen, entschloss sich Nelson letztlich, den Film als Roadmovie zu drehen.

Da die in der Handlung zurückgelegte Entfernung auch nicht so groß ist, dass der Film wie im Zeitraffer erzählt wird, wirkt er zudem kompakt. Dabei stößt dieser allerdings auch auf ein paar Probleme, die es in dem Sub-Genre aber häufig zu beobachten gibt: Zum einen wirkt die Entwicklung der gut gespielten Charaktere etwas sprunghaft, zum anderen stellt sich die Frage, wie mehrere verfeindete Clans auf so engem Raum existieren können. Mit der Überlebensquote, der knappen Nahrung, den anarchistischen Zuständen und der dementsprechend eskalierenden Gewalt wirkt es geradewegs so, als lebten hier zu viele Menschen zu nahe beieinander. Allerdings profitiert der Film hiervon; Spannung und Tempo steigen vor allem durch die Eskalation zwischen den einzelnen Charakteren und Gruppen.

Mit Wanda (Dana Gourrier, vorne) und ihre Gamblern ist nicht zu spaßen.

Zudem tragen einige Schauspieler in kleineren Rollen ihren Teil zum Gelingen bei. Neben Lance Reddick, der aus John Wick, Bosch oder The Wire bekannt ist und einen interessanten Charakter spielt, wissen vor allem Dana Gourrier (Django Unchained, The Hateful 8, American Horror Story: Coven) als Gamblerin Wanda sowie Thomas Francis Murphy (Scavenger Brion in The Walking Dead) als Anführer der Plowboys und zu überzeugen. Insgesamt ist der Film, gerade für einen B-Movie, gut gespielt.

The Domestics ist auf Action und Spannung ausgelegt, auch, wenn er in manchen Szenen zumindest ansatzweise einen philosophischen Akzent besitzt. Wenn sich Fragen stellen wie, was man bereit ist, fürs Überleben der eigenen Familie zu tun oder was Sicherheit und Vertrauen sind, verleiht das dem Film eine gewisse Tiefe – Allerdings ohne diese Fragen, wie zum Beispiel in The Road zu sehen, zu vertiefen. Der Film ist dem Endzeit-Western The Book of Eli der Hughes Brothers wesentlich näher als dem Endzeit-Drama von John Hillcoat. Man merkt dem Film die Einflüsse seiner Vorgänger an, dabei erzählt Nelson in seinem Film allerdings nicht, was man nicht schon zuvor gesehen hat. Dafür durchbricht er die Handlung gelegentlich mit einer untergründig-ironischen Note. Insgesamt spricht die Inszenierung doch klar für Nelson.

Nathan (Lance Reddick) und die Plowboys mit ihrem umfunktionierten Tanklaster.

Fazit

Auch wenn The Domestics nichts wirklich Neues bietet, ist er doch straff inszeniert, gekonnt in Szene gesetzt, spannend und gut gespielt. Wer Endzeit-Filme mag, sollte einen Blick riskieren.

Bewertung

Spannung Rating: 3 von 5
Atmosphäre Rating: 3 von 5
Gewalt  Rating: 2 von 5
Ekel  Rating: 1 von 5
Story  Rating: 3 von 5

Bildquelle: The Domestics © KSM GmbH

Horrorfilme sind eines der Genres des Films, den ich in seiner Gesamtheit seit meiner frühesten Kindheit und der ersten Begegnung mit den Kreaturen des Ray Harryhausen fast schon abgöttisch liebe. Im Horrorfilm taucht der Zuschauer nicht nur bis zu den Abgründen der menschlichen Seele, sondern häufig weitaus tiefer.

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