Killer Within
Kritik

Killers Within (2018) – Review

Aus Irland kommt dieser spannende Genre-Mix aus Home Invasion, Heist Movie und Creature Feature um eine Polizistin, die eigentlich nur das Leben ihres Sohnes retten will…

Originaltitel:
Land:
Laufzeit:
Regie:
Drehbuch:
Cast:

Killers Within
Irland
100 Minuten
Paul Bushe, Brian O’Neill
Paul Bushe, Brian O’Neill
Sue Walsh, Jeff Doyle, Andrew Murray u.a.

Inhalt

Die Polizistin Amanda Doyle und ihr minderjähriger Sohn spielen Fußball, als beide überfallen, sie bewusstlos geschlagen und ihr Sohn entführt wird. Als sie wieder erwacht, befindet sie sich in der Gegenwart ihres Ex-Mannes Rick. Der hat Schulden bei der russischen Mafia gemacht, und die hat seinen Sohn gekidnappt, um vom Ex-Cop 600.000 Euro zu erpressen. Zusammen mit dem zwielichtigen Jack und seinem Bruder hat Rick auch schon einen Plan entwickelt:

Amandas Bruder Neville arbeitet in einer Bank, in deren Tresor sechs Millionen Euro lagern – ideal, um an die benötigte Summe zu kommen, ohne Menschenleben aufs Spiel zu setzen. Neville beteiligt sich nur, weil er seine Familie über alles stellt. Amanda willigt notgedrungen ein.

Philip, seines Zeichens Bankchef, isst mit seiner Frau, seiner leicht aufsässigen Tochter Claire und dem Sohn Carl in seiner prächtigen Villa zu Abend. Es ist ein besonderer Abend für die Familie, und insbesondere für Claire. Da wird ihr Festmahl erst durch ein Klingeln und ein Klopfen gestört, dann sehen sich plötzlich fünf bewaffneten, maskierten Einbrechern gegenüber. Die stellen eine Forderung: Philip soll mit Rick zur Bank fahren, das Geld aus dem Safe holen, solange bleibt seine Familie als Geiseln der übrigen Einbrecher. Er willigt ein, denn das gestohlene Geld wird ihm sowieso von der Versicherung ersetzt, und sie machen sich auf den Weg.

Philip (Andrew Murray) sucht nach dem mysteriösen Besucher, der klingelte und verschwand.

Carl muss auf die im oberen Stockwerk gelegene Toilette, weshalb Neville mit ihm die anderen verlässt. Wenig später dringen seine qualvollen Todesschreie herab. Und für die verzweifelte Amanda und ihre Kumpane bricht die Hölle los. Denn diese Familie ist alles, nur nicht menschlich…

Kritik

Killers Within ist das Spielfilmdebüt von Paul Bushe und Brian O‘Neill. Die beiden jungen irischen Filmemacher, die den Film schrieben und inszenierten, hatten zuvor bereits vier Kurzfilme zusammen gedreht. Mit diesem Hybriden aus Heist-Movie, Home Invasion und Creature Feature wagten sie sich an ihr erstes großes Projekt. Ursprünglich war ein reiner Horrorfilm geplant, allerdings entwickelte sich die Geschichte immer mehr zu einem Mix aus Thriller, Action und Horror. Die einzelnen Handlungselemente sind zwar vertraut, auch nicht ganz klischeefrei, wissen aber in der Kombination durchaus zu überzeugen.

Es ist zudem positiv, dass Bush und O‘Neill versucht haben, ihren vielen Charakteren individuelle Eigenschaften zu verleihen und somit von reinen Klischeefiguren abzuweichen. Gerade in der Diebesgang wurde auch wohltuend auf reines Schwarz-Weiß verzichtet. Die Schauspieler, neue und damit frische Gesichter, wissen zu überzeugen. Der Film ist fast durchgehend musikalisch unterlegt, was gewisse Abnutzungserscheinungen mit sich bringt und zeitweise ist der Score etwas zu laut geraten.

Das Anwesen der Bankiers-Familie. (Springfield Castle in Limerick)

Der Film spielt in Irland und gedreht wurde auf Springfield Castle in Limerick und im Landhaus Killruddery in Bray. Dazu hat die Kamera einige schöne Landschaftsbilder der am Fluss Shannon gelegenen Stadt Limerick eingefangen. Die Kameraarbeit und die Location tragen, ebenso wie die Beleuchtung, maßgeblich zur düsteren Atmosphäre des Films bei. Auch die Tatsache, dass der Film überwiegend nachts spielt, wobei er manchmal etwas zu dunkel geraten ist, steuert hier ihren Teil bei. Springfield Castle und Killruddery wurden als Schauplätze gut genutzt, sind zudem harmonisch miteinander inszeniert und bieten Platz für ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel, wobei die Rolle der Maus nicht zwangsläufig den Bewohnern zukommt.

Amanda (Sue Walsh) im Keller-Gewölbe

Die an Reptilien angelehnten Kreaturen sind zwar „nur“ Latexkostüme, wissen aber zu gefallen – auch, weil sie in ihrem Design noch recht unverbraucht wirken. Dazu gibt es noch handgemachte Effekte, wozu auch eine überzeugende Gore-Szene gehört. Sonst lebt der Film eher von seiner soliden Grundspannung und verzichtet auf allzu üppige Effekte und Gewaltorgien, was mir gefiel. Die Action- und Effektsequenzen sind gut gelungen, besonders im Hinblick auf das Budget, das wohl lediglich gewährleistete, dass das Team sowohl versichert als auch adäquat bezahlt werden konnte. Das ist im Low-Budget-Bereich nicht unbedingt die Regel, denn häufig müssen hier Cast und Crew deutliche Abstriche machen. Auch wenn Paul Bushe und Brian O‘Neill nicht von Anfang an wussten, wie sie ihren Film gestalten sollten, gewinnt man doch durchaus den Eindruck, dass sie genau wussten, was sie erzählen wollten.

Fazit

Killers Within ist ein interessanter Low-Budget-Genre-Mix, der sicherlich nicht rundum perfekt ist, aber gut zu unterhalten weiß. Das Spielfilm-Debüt verfügt über ein ordentliches Maß an Action, Atmosphäre und Spannung. Dazu kommen die Kreaturen, die noch recht unverbraucht sind und ihren Ursprung bei den Reptilien finden.

 

Bewertung

Spannung Rating: 3 von 5
Atmosphäre Rating: 3 von 5
Gewalt  Rating: 2 von 5
Ekel  Rating: 1 von 5
Story  Rating: 3 von 5

Bildquelle: Killers Within © Fever Kid Films

Horrorfilme sind eines der Genres des Films, den ich in seiner Gesamtheit seit meiner frühesten Kindheit und der ersten Begegnung mit den Kreaturen des Ray Harryhausen fast schon abgöttisch liebe. Im Horrorfilm taucht der Zuschauer nicht nur bis zu den Abgründen der menschlichen Seele, sondern häufig weitaus tiefer.

...und was meinst du?