The Green Mile
Kritik

The Green Mile (1999) – Review

Stephen King und Frank Darabont laden nach Die Verurteilten zum zweiten Mal zu einem Besuch im Gefängnis ein.

Originaltitel:
Land:
Laufzeit:
Regie:
Drehbuch:
Vorlage:

The Green Mile
USA
189 Minuten
Frank Darabont
Frank Darabont
„The Green Mile“ von Stephen King (Roman)

Der Film

Paul Edgecomb (Tom Hanks) ist der leitende Wärter des Todestraktes im Staatsgefängnis »Could Mountain«, wo er und seine Kollegen von der Einlieferung bis zur Exekution über die Verurteilten wachen. Eines Tages wird der riesige Schwarze John Coffey (Michael Clarke Duncan, Sin City) nach „Cold Mountain“ überführt. Coffey ist naiv, nicht sonderlich intelligent, hat Angst im Dunkeln, scheint gutmütig zu sein – und wurde des Mordes an zwei kleinen Mädchen schuldig gesprochen. Edgecomb leidet an einer schmerzhaften Harnwegsinfektion, von der er von Coffey geheilt wird, indem dieser ihn berührt und die Krankheit förmlich in sich hineinsaugt. Das gibt dem Wärter zu denken, denn wie kann ein eiskalter Mörder über solch eine Gabe verfügen?

The Green Mile ist ursprünglich ein sechsteiliger Fortsetzungsroman aus der Feder Stephen Kings, seinem zweiten Fortsetzungsroman nach „Schwarz“. Für Frank Darabont war dies die zweite große „Stephen King“-Verfilmung, 2007 ließ er Der Nebel folgen, zudem drehte er zwei Kurzfilme nach Vorlage von King. John Coffey weist dieselben Initialen wie Jesus Christus auf und King hat bewusst mehrere Parallelen zwischen Coffey und Christus gesetzt, so die Vollbringung von Wundern oder die Umstände der Hinrichtung. Michael Clarke Duncan hat seine Rolle auf Betreiben von Bruce Willis hin erhalten. Eine kleine Kuriosität am Rande: Barry Pepper spielt einen Wärter namens Dean Stanton, der Schauspieler Harry Dean Stanton den Häftling Toot-Toot.

Die Stärken

Vor allem sind die fabelhaften Schauspieler hervorzuheben. Vor Hauptdarsteller Tom Hanks noch die sehr intensive Darstellung des leider viel zu spät entdeckten und viel zu früh verstorbenen Michael Clarke Duncan, der nicht nur aufgrund seiner Größe herausragt. Dazu David Morse (Contact), Barry Pepper (Der Soldat James Ryan), Doug Hutchison (Akte X) und Jeffrey DeMunn (The Walking Dead) als Wärter; Sam Rockwell (Moon), Graham Greene (Der mit dem Wolf tanzt), Michael Jeter (Jurassic Park 3) und Harry Dean Stanton (Alien) als Häftlinge; in weiteren Rollen Bonnie Hunt (Jerry Maguire), James Cromwell (American Horror Story), Gary Sinise (The Stand) und Patricia Clarkson (Shutter Island). Selten hat eine „Stephen King„-Verfilmung über eine derart namhafte Besetzung verfügt, die darüber hinaus auch noch ausgezeichnet aufspielt. Auf dem engen Raum des Gefängnistrakts, in dem sich die Handlung weitestgehend abspielt, entsteht eine sehr dichte Atmosphäre. Zu dieser tragen neben den Schauspielern und dem hervorragenden Drehbuch von Frank Darabont die gekonnte Kameraführung von David Tattersall (Con Air, Star Wars) und der Score von Thomas Newman (Die Verurteilten, Wall-E) ihren Teil bei. Auch ist der Film bestens ausgestattet. Allerdings ist das vierfach oscar-nominierte Zusammenwirken dieser Komponenten auch kein Wunder, denn mit 60 Millionen handelt es sich um die bis heute teuerste Produktion einer „Stephen King“-Verfilmung. Wobei das Budget jedoch zielsicher genutzt wurde.

Die Schwächen

Der Film will den Zuschauer bewusst emotional manipulieren und auf die Tränendrüsen drücken, dies mag man ihm als Schwäche auslegen. Ebenso kann das religiöse Pathos ein wenig stören. Bei beidem muss man jedoch beachten, dass dies bewusst genutzte Stilmittel sind.

Das Fazit

The Green Mile ist eine Hochglanz-Produktion aus Hollywood, die beweist, dass Stephen King entgegen gern genutztem Schubladen-Denkens sich beileibe nicht nur auf Horror-Romane versteht. Zudem reiht es sich wie Die Verurteilten, Stand By Me oder Dolores in die Reihe exzellenten Kinos jenseits des fantastischen Films ein, das auf einer Vorlage von Stephen King basiert. Eines der besten Dramen des modernen Hollywood-Kinos.

 

Bewertung

Spannung Rating: 3 von 5
Atmosphäre Rating: 4 von 5
Gewalt  Rating: 1 von 5
Ekel  Rating: 0 von 5
Story  Rating: 4 von 5

Bildquelle: The Green Mile © Warner Home Video

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Horrorfilme sind eines der Genres des Films, den ich in seiner Gesamtheit seit meiner frühesten Kindheit und der ersten Begegnung mit den Kreaturen des Ray Harryhausen fast schon abgöttisch liebe. Im Horrorfilm taucht der Zuschauer nicht nur bis zu den Abgründen der menschlichen Seele, sondern häufig weitaus tiefer.

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