Shining
Kritik

Shining (1980) – Review

Stanley Kubrick schickt Jack Nicholson im Horror-Hotel auf eine Tour de Force. Frau und Sohn leiden mit.

Originaltitel:
Land:
Laufzeit:
Regie:
Drehbuch:
Vorlage:

The Shining
USA/Großbritannien
144 Minuten (US-Cut), 119 Minuten (Europa-Cut)
Stanley Kubrick
Stanley Kubrick, Diane Johnson
Stephan King (Roman)

Der Film

Der arbeitslose Lehrer Jack Torrance wird von dem Manager des Overlook-Hotels für die Wintersaison als Hausmeister engagiert. Während das Hotel über den Winter geschlossen wird, bleiben er, seine Frau Wendy und ihr Sohn Danny dort. Danny verfügt über die Fähigkeit, Übersinnliches wahrzunehmen, das sogenannte „Shining“. Bereits im Vorfeld hat Danny Visionen, die ihn vor dem Hotel warnen. Sie verschlimmern sich zusehends, als sie in das Hotel einziehen. Im Overlook gibt es zwar außer den Torrances keine lebendige Seele mehr, doch es ist alles andere als verlassen und entfaltet rasch ein bedrohliches Eigenleben, das vor allem darauf aus ist, Jack Torrance zu manipulieren…

Stanley Kubricks Shining ist nicht Stephen Kings “Shining”. Kubrick lehnte sogar das Drehbuch von Stephen King ab und verpflichtete stattdessen die Autorin Diane Johnson, mit der er das Drehbuch schrieb. King wollte eine eher traditionelle Gruselgeschichte erzählen, während Kubrick eine Geschichte über eine Familie erzählen wollte, die „langsam in den Wahnsinn treibt“. Bis zum heutigen Tag ist Stephen King, der 1997 das Drehbuch für eine TV-Adaption selbst schrieb, dem Film gegenüber negativ eingestellt.

Die Stärken

Bereits die Eingangsszene zeigt eine der größten Stärken des Films, die beeindruckenden Kamerafahrten. Die Kameraarbeiten waren damals bahnbrechend. Jede einzelne Szene wurde genauestens durchdacht und inszeniert, so nahm Kubrick von einer Szene 127 Takes. Auch die Effekte ordnen sich ganz den Szenen unter. Der gesamte Film wirkt wie ein lebendig gewordenes Gemälde. Das Overlook-Hotel, teils Studioaufnahmen in den Elstree Studios, teils in einem Hotel gedreht, ist eine perfekte Location. Sie bietet die Weite und Abgeschiedenheit, um ein Gefühl der Isolation zu erzeugen. Sie verfügt über genügend Winkel, Flure und Räume, um den Spuk ins rechte Bild zu setzen. Und sie bringt die Einsamkeit, die nötig ist, um den Terror völlig zu entfesseln. Jack Nicholson gibt hier eine der stärksten schauspielerischen Darbietungen, sein Jack Torrance ist einer der abgründigsten Film-Charaktere überhaupt. Die Atmosphäre des Films ist ebenso sogartig wie bedrohlich.

Die Schwächen

Man kann dem Film vorwerfen, dass er nicht den größten Spannungsbogen besitzt. Wobei es Kubrick – anders als King – auch nicht in erster Linie darum ging, den Zuschauer in Angst und Schrecken zu versetzen.

Ebenso wurde Shelley Duvall für ihre Leistung kritisiert, obwohl sie aus meiner Sicht ihre Rollen genauso spielt, wie Kubrick dies wünschte und beabsichtigte. Eine ihrer starken Szenen – mit einer Ärztin, zu Beginn des Films, die leider nur im US-Cut enthalten ist – zeigt das Können der Schauspielerin. Allerdings bringt es ihre Rolle mit sich, dass man von ihr genervt ist und sie als störend empfindet.

Das Fazit

Kubrick ist nicht King, ihm geht es nicht um eine klassische Spukgeschichte. Er nahm die Vorlage von King und verwandelte sie meisterhaft in seine eigene Geschichte. Zu Recht gilt Shining als einer der besten Filme der Filmgeschichte.

 

Bewertung

Spannung Rating5_5
Atmosphäre Rating: 4 von 5
Gewalt  Rating: 3 von 5
Ekel  Rating: 1 von 5
Story  Rating: 4 von 5

Bildquelle: Shining © Warner Home Video

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Horrorfilme sind eines der Genres des Films, den ich in seiner Gesamtheit seit meiner frühesten Kindheit und der ersten Begegnung mit den Kreaturen des Ray Harryhausen fast schon abgöttisch liebe. Im Horrorfilm taucht der Zuschauer nicht nur bis zu den Abgründen der menschlichen Seele, sondern häufig weitaus tiefer.

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