Das geheime Fenster
Kritik

Das geheime Fenster (2004) – Review

Ein Autor in der Lebenskrise, ein aggressiv-bedrohlicher Fremder, der ihn des Plagiats bezichtigt. Ein Thriller auf den Spuren von Misery und Stark.

Originaltitel:
Land:
Laufzeit:
Regie:
Drehbuch:
Vorlage:

Secret Window
USA
96 Minuten
David Koepp
David Koepp
Novelle „Das heimliche Fenster, der heimliche Garten“ von Stephen King

Der Film

„Das ist nicht mehr mein schönes Haus.“, sagt Mort Rainey, als er von seinem Wagen aus sein Haus betrachtet. „Das ist nicht mehr meine schöne Frau.“, fügt er einen kurzen Moment später hinzu, als seine Frau einen anderen Mann küsst, mit dem sie aus dem Haus tritt, das eigentlich ihm gehört. Mort Rainey ist Bestsellerautor – mit Schreibblockade. Und er ist verheiratet mit der attraktiven Amy – im Scheidungsprozess. Das ist nicht mehr seine Frau und bald auch nicht mehr sein Haus, Freunde hat er ebenfalls keine mehr. Sein Leben könnte kaum schlechter laufen und er ist in sein abgelegenes Häuschen auf dem Land geflüchtet, wo er in den Tag hinein lebt. Bis eines Tages ein Fremder an die Tür klopft, der sich als John Shooter vorstellt und Mort des Plagiates bezichtigt, was dieser verneint, um den Besucher dann abzuwimmeln. Alsbald jedoch entpuppt sich der bedrohlich wirkende Shooter als kaltblütiger Psychopath, der Gerechtigkeit fordert…

Das geheime Fenster basiert auf der Novelle „Das heimliche Fenster, der heimliche Garten“ aus „Langoliers“. Im englischen Original war dies noch eine Sammlung mit vier Geschichten, die anderen beiden Geschichten wurden hierzulande in der Anthologie „Nachts“ veröffentlicht. Der Film wurde umbenannt, um Verwechslungen mit den Verfilmungen des Kinderbuchklassikers „Der geheime Garten“ zu vermeiden.

Die Stärken

Hervorzuheben ist natürlich die Besetzung. Johnny Depp als Mort Rainey, Maria Bello (Lights Out, Big Driver) als Amy Rainey, John Turturro (Barton Fink) als John Shooter, Timothy Hutton (Stephen Kings Stark) als neue Liebschaft von Amy Rainey. Das sind alles gestandene Schauspieler, die treffsicher gecastet wurden und in dem ihnen gesteckten Rahmen agieren, wobei Johnny Depp (natürlich) alle überstrahlt. Wenn die Charaktere auch nicht weiter vertieft wurden, sind die einzelnen Motivationen immerhin nachvollziehbar. Im Finale verzichtet man auf ein Übermaß an Brutalität, die Spannung ist insgesamt eher subtil als plakativ und vordergründig. Die Kameraführung ist ebenfalls höherwertig.

Die Schwächen

Das Drehbuch, das weder die Geschichte noch die Charaktere genug vertieft. Das Erzähltempo könnte deutlich höher sein. Johnny Depp überstrahlt zwar alle, man kann dem jedoch entgegensetzen, dass seine Rolle die anderen Figuren förmlich erdrückt und keiner davon gestattet, sich zu entfalten, auch dies ist eine Drehbuchschwäche. Der Film schwankt unentschlossen zwischen Ironie und Schrecken, ohne beides wirklich miteinander verbinden zu können. Der Film pendelt auch etwas unentschlossen zwischen psychologischem Thriller und Horrorfilm.

Das Fazit

Der Film stellt Mittelmaß dar, einzig die Schauspieler heben ihn ins gehobene Mittelmaß.

 

Bewertung

Spannung Rating: 3 von 5
Atmosphäre Rating: 2 von 5
Gewalt  Rating: 1 von 5
Ekel  Rating: 0 von 5
Story  Rating: 3 von 5

Bildquelle: Das geheime Fenster © Columbia Tristar Home Entertainment

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Horrorfilme sind eines der Genres des Films, den ich in seiner Gesamtheit seit meiner frühesten Kindheit und der ersten Begegnung mit den Kreaturen des Ray Harryhausen fast schon abgöttisch liebe. Im Horrorfilm taucht der Zuschauer nicht nur bis zu den Abgründen der menschlichen Seele, sondern häufig weitaus tiefer.

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