Suite 313
Kritik

Suite 313 (2017) – Review

Bunt, brachial und voll auf die Zwölf – dafür stehen Necrostorm mit ihrem Namen. Der italienische Publisher meldet sich zurück und präsentiert uns mit Suite 313 seinen neusten Ableger.

Originaltitel:
Land:
Laufzeit:
Regie:

Suite 313
Großbritannien, Italien
63 Minuten
Aaron Pederis

In Suite 313 begleiten wir Special Agent Alexander Connor, der den Auftrag bekommt, den getätigten Notrufen der unbekannten Sandra nachzugehen. Am Ort des Geschehens angekommen, merkt Connor schnell, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Nachdem bereits 24 Stunden zuvor ein Officer den Hilferufen der mysteriösen Dame gefolgt und spurlos verschwunden ist, stellt sich heraus, dass Sandra ihr Haus für ein Labor aufgab, in dem fürchterliche Experimente durchgeführt werden.

Weniger Non-Stop-Splatteraction, mehr Atmosphäre

Wer sich einen Film aus dem Hause Necrostorm zulegt, der weiß in der Regel was ihn erwartet. Es wird saftig, extrem saftig. Wer sich an Splatterorgien wie Adam Chaplin oder Hotel Inferno erinnert, der weiß grundsätzlich schon was auf ihn zukommt. Umso verwunderlicher war es schließlich, dass man mit Suite 313 anscheinend einen anderen Weg einschlagen wollte. Auch wenn man im Laufe des knapp 60-minütigen Streifens immer wieder die altbekannten Splattereinlagen aus einem Mix aus jeder Menge Kunstblut und „comichaften“ CGI-Effekten serviert bekommt, versucht uns der Film überwiegend durch seine düstere Atmosphäre sowie einer Hand voll Jumpscares an den Sessel zu fesseln. Das funktioniert ab und an sogar ganz gut. Während die wie üblich überspitzten Effekte auch hier wieder wie erwartet ganz souverän ihren Job tun und der gegebenen Atmosphäre positiv unter die Arme greifen, sind einige Jumpscares so ungünstig und vorhersehbar platziert, dass man letztlich einfach nur vor dem Bildschirm sitzt und darauf wartet, dass endlich Irgendetwas aus dem Dunkeln hervorspringt.

Suite 313

Wie in einem Videospiel

Die Kameraperspektive von Suite 313 ist äußerst geschickt gewählt. Hier handelt es sich nicht direkt, wie anfänglich von mir erwartet, um eine Ego-Perspektive, sondern die Kamera wurde so platziert, dass wir Agent Connor quasi permanent über die Schulter gucken. Das Ganze fühlt sich also durchgehend so an, als würden wir einen Videospiel-Charakter durch die düsteren Level eines Horrorspiels führen. Die gewählte Optik bietet somit wesentlich mehr Überblick als die schon in Hotel Inferno verwendete direkte Egoperspektive. Das fühlt sich insgesamt erfrischend neu an und lenkt damit unseren Fokus direkt auf Connors Sichtfeld. Gerade deshalb ist es etwas unglücklich, dass die Jumpscares des Öfteren so vorhersehbar und unpassend platziert sind. Hier hätte man sich die Kameraperspektive deutlich mehr zum eigenen Vorteil auslegen und erheblich mehr rausholen können.

Suite 313

Fazit

Suite 313 ist anders als die bisherigen Necrostorm-Ableger. Anders ist hier allerdings positiv zu betrachten. Der Film versucht weniger auf die typischen Splattereinlagen zu setzen und möchte uns vor allem durch seine düstere, dreckige Atmosphäre und diverse Schockmomente von sich überzeugen. Aufgrund seiner überschaubaren Laufzeit von knapp 63 Minuten hat es Suite 313 auch durchaus geschafft, trotz einiger vorhersehbarer Jumpscares, mich über die Dauer der Geschichte nicht zu langweilen.

Trotzdem hat mir irgendetwas gefehlt, um mich schließlich komplett zu überzeugen. Ob es der unerschrockene Tonfall mit britischem Akzent des Hauptakteurs war, der permanent den Eindruck vermittelte, trotz immer wieder auftauchender, blutüberströmter und vor sich hin vegetierender Gestalten, es sei alles in Ordnung oder der großzügige Verzicht auf die von Necrostorm erwarteten Goresequenzen – irgendetwas ließ den Film noch etwas unfertig erscheinen.

Dennoch werden Fans des Publishers auf ihre Kosten kommen. Der Stil bleibt sich treu. Es ist düster, blutig und dreckig. Untermalt wird das Ganze, so wie wir es schon von Adam Chaplin oder Taeter City kennen, von vertrauten 70er-Jahre-Elektrosounds. Letztendlich bleibt zu sagen – Suite 313 ist trotz einiger Schwachpunkte ein kurzweiliger Spaß, der sich perfekt dafür eignet mal kurzzeitig den Kopf auszuschalten und sich einfach in souveräner Necrostorm-Manier berieseln zu lassen.

 

Bewertung

Spannung Rating: 3 von 5
Atmosphäre Rating: 4 von 5
Gewalt  rating4_5
Ekel  rating3_5
Story  Rating: 1 von 5

Bildquelle: Suite 313 © Necrostorm Company

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Als großer Fan des Horror-Kinos, insbesondere der alten Schule, diskutiere ich immer gerne mit meinen Mitmenschen über das, was mir ein Film mitgibt. Ich freue mich darauf, mich mit euch über die unendlichen Weiten des Horror-Genres auszutauschen! :)

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