The Forest
Kritik

The Forest (2016) – Review

oder: verloren im geisterhaften Selbstmord-Wald.

Originaltitel:
Land:
Laufzeit:
Regie:
Drehbuch:
Studio:

The Forest
USA
93 min
Jason Zada
Nick Antosca, Sarah Cornwell, Ben Ketai
AI-Film, Lava Bear Films

Sara im bösen Wald

Der Film handelt von der jungen Frau Sara, die sich auf die Suche macht ihre Zwillingsschwester Jess im japanischen Selbstmordwald „Aokigahara“ zu finden. Dies scheint jedoch ein schwieriges Unterfangen zu werden, denn laut einer alten japanischen Legende wird der Wald von wütenden Geistern bewohnt.

 

Der Selbstmord-Wald Aokigahara

Aokigahara
Original Aokigahara Bild: Alpsdake (CC BY-SA 3.0)

The Forest basiert auf dem real existierenden 35 km² großen Wald Aokigahara am Fuße des Fuji. Dieser wird tatsächlich von vielen Menschen als Suizidort ausgewählt, wodurch einige moderne Sagen und Gerüchte rund um diesen entstanden sind.

Es wird geschätzt, dass es jährlich zu rund 30 Suiziden im Aokigahara kommt. Schon seit Anfang der 70er Jahre durchforsten regelmäßige Suchtrupps aus Feuerwehr und Polizei das Gebiet um die Leichen zu bergen. 2003 wurden dabei 105 Tote gefunden.

 

Langeweile im Wald

Meine erste Begegnung mit The Forest war keine positive und sie hätte mir eine Warnung The Forest - Natalie Dormersein sollen. Doch stolperte ich daraufhin immer mal wieder über den Film. Einmal über das wundervolle Poster, welches zu den besten Artworks seit Ewigkeiten gehört und vor allem auch über die wahren Hintergründe des Suizidwaldes, die mich faszinierten.

Hätte ich mich doch nur auf meinen ersten Eindruck verlassen als ich den Trailer sah, denn der Film bietet genau das nur eben auf 1 ½ Stunden ausgedehnt. Eine Charakterzeichnung, die sich damit begnügt Zwilling zu sein, ein Wald wie er banaler nicht sein könnte und etliche Jump Scares, die mir nicht mehr als ein müdes Gähnen entlocken.

Dabei fängt der Film gar nicht schlecht an. Auf eine großartige Einführung wird verzichtet und man darf sich mit der Protagonistin im fremden Japan zurechtfinden. Legenden rund um Aokigahara werden angestreift und eine mysteriöse Grundstimmung geschaffen. Leider verpufft dies alles spätestens als Sara sich in den sagenumwobenen Wald begibt. Regisseur Jason Zada zeigt sich unfähig eine bedrohliche Atmosphäre aufzubauen und versucht dies in Folge mit billigen Jump Scares auszugleichen, was natürlich erst recht in die Hose geht.

Natalie Dormer in einer Doppelrolle tat mir hier wirklich leid. Sie zeigt eine gute Leistung und versucht alles aus den Zwillingsschwestern rauszuholen, nur leider gibt das Drehbuch hier offenbar nicht mehr her. Für das Autorenteam scheint eine Charakterzeichnung mit Zwilling und Waise abgeschlossen zu sein. Da kann sich Dormer noch so bemühen, das Leben und Sterben dieser Charaktere wird mich nie sonderlich jucken.

Zum Ende hin nimmt das Ganze zwar etwas Fahrt auf, läuft aber schlussendlich auf den ohnehin erwarteten großen Twist hinaus, welcher einerseits leider nicht sonderlich originell ist und andererseits auch nicht funktioniert, weil man dafür mehr Zeit in die Charaktere hätte investieren müssen.

The Forest ist bestenfalls Horror-Stangenware, der seine vielversprechende Grundlage leider komplett verschenkt. Da wäre mehr drin gewesen.

 

Bewertung

Spannung Rating: 2 von 5
Atmosphäre Rating: 2 von 5
Gewalt Rating: 0 von 5
Ekel Rating: 1 von 5
Story Rating: 2 von 5

Bildquelle: The Forest © Splendid Film

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Horrorfilme sind für mich ein Tor zu den unheimlichen, verstaubten Dachböden und finsteren, schmutzigen Kellern der menschlichen Seele. Hier trifft man alles von der Gesellschaft abgeschobene, unerwünschte, geächtete, begrabene: Tod, Schmerz, Angst, Verlust, Gewalt, Fetische, Obsession. Es ist eine Entdeckungsreise auf die "Schutthalde der Zivilisation". Auf diese Reise würde ich euch gerne mitnehmen.

...und was meinst du?